INHALTSVERZEICHNIS
Im Jahr 2048 gibt es:
↦ Technik, die an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet ist
↦ dezentrale und selbstorganisierte Infrastrukturen
↦ gleicher Zugang zu Technik für alle
↦ partizipative, praxisnahe Forschung
↦ ein Mensch-Maschine-Verhältnis, das demokratisch bestimmt wird
2048 gibt es nicht mehr:
⇤ Umweltzerstörung durch und für Technik
⇤ profitorientierte Technik und Technikentwicklung
Verständliche, menschenfreundliche Technik
Alle können Technik selbstbestimmt und ohne Angst vor Ausspähung und Manipulation nutzen. Die meisten Geräte sind so konzipiert, dass sie ohne eine lange Ausbildung und ohne Zugang zu speziellen Ressourcen entwickelt und genutzt werden können. Sie können in lokalen Werkstätten von allen, die sich eingearbeitet haben, mitproduziert und repariert werden. Dies gilt sowohl für Konsumgüter als auch Produktionsmittel. Da low-tech-Lösungen wie Fahrräder oder Solarthermie oft ressourcenschonender, einfacher verständlich und leichter reparierbar sind, werden sie vielfach eingesetzt. Nur in Bereichen, wo dies gesamtgesellschaftlich als notwendig erachtet wird, weichen wir davon ab (high-tech). Zum Beispiel in manchen Bereichen der Medizin.
Ein digitales Endgerät für alle
Alle Menschen haben – wenn sie wollen – Zugang zu einem digitalen Endgerät, das modular aufgebaut, multifunktional sowie vielseitig einsetzbar und individuell anpassbar ist. Die Menschen können diese Endgeräte verstehen und eigenständig konfigurieren. Mit diesem Gerät können sie mit anderen Menschen kommunizieren, Texte schreiben, Daten entschlüsseln, Werte berechnen, Fotos machen, Musik hören und vieles mehr. Es steht in unterschiedlichen Formaten und Größen zur Verfügung, ist aber mit Erweiterungen wie Bildschirmen, Arbeitsgeräten und Musikanlagen koppelbar. Weil wir sonstige technische Geräte außerdem mit anderen teilen, fehlen uns diese nicht als persönlicher Gegenstand (→ Wohnen).
Privatsphäre statt Datenabschöpfung für Profite
Die massive Erhebung von Daten ohne Einwilligung der Nutzer*innen gehört der Vergangenheit an. Es gibt keine Unternehmen mehr, deren Wirtschaftsmodell die Abschöpfung privater Daten ist. Daten werden für konkrete Anlässe unter Zustimmung der betroffenen Personen sparsam erhoben und – sofern nicht personenbezogen – für alle zugänglich gemacht. Daten können für dezentrale demokratische Planung genutzt werden, insofern die Beteiligten zustimmen. Im Zweifelsfall hat der Schutz der Privatsphäre Vorrang vor Effizienz.
Technikentwicklung entlang menschlicher Bedürfnisse
Über das Verhältnis von Mensch und Maschinen bestimmen auch 2048 nur Menschen, und zwar demokratisch. Es gibt keine unnötige, nur dem Profit dienende Technikentwicklung und Digitalisierung mehr. Eine effektive Mechanisierung und Nutzung digitaler Dienste macht schwere körperliche Arbeit leichter, unterstützt Menschen in lebensnotwendigen Tätigkeiten und erhöht die Qualität von Produkten. Das heißt, nicht was wir tun, wird den Maschinen angepasst, sondern die Maschinen dem, was wir brauchen. Technik wird mithilfe partizipativer, praxisnaher Forschung gemeinsam mit denen entwickelt, die sie nutzen. Produktionsverfahren sind für alle transparent. Soft- und Hardware sind Open Source und damit anhand offener Standards von Nutzer*innen weiterentwickelbar. Ermöglicht wird dies durch dezentrale und selbstorganisierte Infrastrukturen. Es gibt keine proprietäre Software mehr, Patente sind abgeschafft.
Recycling und Kreislaufwirtschaft
Die Rohstoffe, die für die Technikherstellung notwendig sind, werden fast ausschließlich aus bestehenden Geräten wiederverwertet. Nur sehr wenige Rohstoffe werden nachhaltig, unter menschenwürdigen Bedingungen und in Übereinstimmung mit der lokalen Bevölkerung abgebaut und global gerecht verteilt (→ Globale Gerechtigkeit). Sie sind Teil einer Kreislaufwirtschaft; es gibt keinen Elektroschrott mehr. Die Geräte sind sehr viel länger haltbar und können nach ihrem Lebensende sortenrein recycelt werden.
2020
Was es schon gibt
→ Anstiftung
Fördert, vernetzt und erforscht Räume und Netzwerke des Selbermachens wie Offene Werkstätten und Reparatur-Initiativen.
→ Chaos Computer Club
Größte europäische Hackervereinigung und seit über dreißig Jahren Vermittler im Spannungsfeld technischer und sozialer Entwicklungen.
→ Forum Informatiker*innen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung
Setzt sich seit 1984 für Informationstechnik im Dienst einer lebenswerten Welt ein.
→ Free Software Foundation
Unterstützt Menschen im selbstbestimmten Umgang mit Technik.
→ Powershift
Setzt sich für eine ökologisch und soziale gerechte Weltwirtschaft ein und beleuchtet dabei auch die Rohstoffpolitik.
→ Open Knowledge Foundation
Setzt sich mittels Technologien, Instrumenten und Veranstaltungen für offenes Wissen und demokratische Teilhabe ein.
→ Open Source Ecology
Baut quelloffene Hardware im Rahmen einer Open Source Ökonomie, zur Optiminierung von Produktion und Verteilung bei Regeneration der Umwelt und Förderung sozialer Gerechtigkeit.