2048

Heute gibt es umfassende soziale Garantien. Sie sorgen dafür, dass jede Person angstfrei leben kann und ermöglichen gesellschaftliche Teilhabe für alle und in allen Lebenssituationen. Die sozialen Garantien stehen jeder Person zu, unabhängig von und zusätzlich zu weiterem Einkommen. Was die Garantien genau umfasst, wird demokratisch (Demokratie) festgelegt und variiert auch je nach Region. Sie sind in jedem Fall innerhalb der Region universell gültig, personenbezogen und an den Grundbedürfnissen orientiert. Viele Regionen haben sich auf zwei Bestandteile der Garantien geeinigt: umfassenden Zugang zu öffentlich hergestellten Infrastrukturen und Dienstleistungen sowie eine finanzielle Freiheitsgarantie.

Im Jahr 2048 gibt es:
↦ Für alle zugängliche Infrastrukturen und Dienstleistungen
↦ bedingungsloses Grundeinkommen

2048 gibt es nicht mehr:
⇤ Armut
⇤ finanzielle Ängste und Unsicherheiten

Infrastrukturen und Dienstleistungen

Alle Menschen haben Zugang zu allen Infrastrukturen und Dienstleistungen, die für ein gutes Leben notwendig sind. Hierzu gehören:

  • Gesundheit und Pflege (→ Gesundheit und Teilhabe)
  • Kinderbetreuung, Bildung und Weiterbildungen (→ Arbeit, Bildung)
  • Öffentliche Infrastrukturen wie Straßen, Parks, öffentliche Gebäude, Nachbarschaftszentren, Kultureinrichtungen, Sportanlagen und Bibliotheken (→ Wohnen)
  • ÖPNV und Regionalverkehr (deutlich ausgebaut im Vergleich zu heute, → Mobilität und Transport)
  • Wohnraum (eine demokratisch bestimmte Größe, mit Ausnahmen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, → Wohnen)
  • Wasser, Energie und Wärme (eine demokratisch bestimmte Menge, angepasst an die Bedürfnisse, → Energie und Klima)
  • Internet- und Kommunikationsverbindungen, inkl. einem digitalen Endgerät (→ Technik)

Finanzielle Freiheitsgarantie

Alle bekommen zusätzlich dazu ein in Geld ausgezahltes bedingungsloses Grundeinkommen (steuerfrei). Dieses zielt darauf ab, die Bedürfnisse zu befriedigen, die nicht durch die sozialen Infrastrukturen abgedeckt sind. Dabei geht es unter anderem um:

  • Essen (das über Grundversorgung und selbstorganisierte Beitragsökonomie hinausgeht)
  • Kleidung
  • Nachhaltige Transportmittel wie Fahrräder
  • Freizeitgüter, Kulturveranstaltungen und ähnliches, sofern sie nicht kostenfrei sind
  • Größere Reisen und Urlaube
  • Café- und Gaststättenbesuche

Auch wer mehr als die demokratisch bestimmte Menge an Wohnraum, Wärme oder Energie nutzten möchte, zahlt dafür progressiv ansteigende Gebühren.

Durch die bereitgestellten Infrastrukturen und das Grundeinkommen sind alle umfassend abgesichert. Gleichzeitig wurde die reguläre wöchentliche Erwerbsarbeitszeit auf 20 Stunden verkürzt (→ Arbeit) – denn die Befriedigung vieler Bedürfnisse ist weniger eine Frage der materiellen Versorgung als eine Frage der Zeit, die Menschen für Sorge, Muße, politische Beteiligung, Lernen und soziale Kontakte brauchen.

SO VIELE GARANTIEN –
WER ARBEITET DANN ÜBERHAUPT NOCH?

In unserer Utopie muss niemand arbeiten, um versorgt zu sein – alle Menschen erhalten genug für ein gutes Leben, egal wie viel sie arbeiten. Gleichzeitig müssen natürlich in jeder Gesellschaft bestimmte Arbeiten nicht nur optional und irgendwann, sondern zwingend und dringend erledigt werden, damit das gute Leben für alle gewährleistet werden kann. So müssen z.B. Menschen gepflegt und Nahrungsmittel oder Wärme produziert werden. Kann in einer Gesellschaft ohne dringende Notwendigkeit zu arbeiten, um die eigene Lebensgrundlage zu sichern, sichergestellt werden, dass diese Arbeiten erledigt werden?

Hier landen wir schnell beim grundsätzlichen Menschenbild: Sind sie Egomanen, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind, oder empathische Wesen mit dem natürlichen Bedürfnis, für andere zu sorgen? Wir gehen davon aus, dass ein Mensch beides sein kann, je nach Rahmenbedingungen, die wiederum von Menschen gestaltbar sind. Wenn diese also stimmen, wenn Menschen frei entscheiden können, was sie wie machen, und eine Kultur der Wertschätzung vorherrscht, werden alle wichtigen Arbeiten erledigt, auch solche, die heute oft als unangenehm betrachtet werden. Wahrscheinlich wird sich dabei herausstellen, dass es wenige Arbeiten gibt, die alle unangenehm finden. Falls doch notwendige Tätigkeiten übrig bleiben, können für diese Arbeiten entweder technische Lösungen gefunden werden oder gesellschaftliche – indem sie beispielsweise rotieren oder besonders gut bezahlt werden.

2020
Was es schon gibt

→ Netzwerk Grundeinkommen
Zusammenschluss von Menschen und Organisationen, die für das bedingungslose Grundeinkommen eintreten.

→ attac
Insbesondere die AG Soziale Sicherungssysteme setzt sich für eine solidarische Bürgerversicherung ein.

→ Universal Basic Service
Informationen zum Vorschlag der universellen Basisdiensleistungen, also einer umfassenden sozialen Infrastruktur.

→ Dotation Inconditionelle d’Autonomie
Französischer Vorschlag aus der Postwachstumsbewegung für eine bedingungslose Autonomiegarantie für alle, vom Wohnraum bis zur Ernährung

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